Hätte mir jemand vor Jahren erzählt, daß ich im biblischen Alter von 38 Lenzen irgendwann mal binnen recht kurzer Zeit 100 km laufend verbringen würde - ich hätte ihn für verrückt erklärt!

Ich kam gerade darauf, weil ich im Menü rechts mein Lauftagebuch eingepflegt und aus Spaß an der Sache die zurückgelegte Distanz errechnet habe. Tja, nun muss ich vermutlich bald zum TÜV, mir an den Kotflügeln rumschrauben und den Auspuff überprüfen lassen? What shells...so lange mir kein Grobmotoriker am Hintern rumfummelt werde ich dem Laufen treu bleiben.

Versprochen!

Nach dem relaxen in praller Sonne und ständig gen Himmel gereckter Nase aufgrund der "10 km unter einer Stunde" entschloss ich mich dann abends, das Rio aufzusuchen. Schick gegessen, einige Freunde getroffen und...eigentlich wollte ich nach einem Stündchen auch wieder von dannen ziehen. Wäre - ja, wäre da nicht plötzlich Ralf in Begleitung seiner holden Sigrid aufgetaucht.

Es kam, wie es kommen musste: Ralf fragte, ob ich nicht Lust hätte, noch eine Runde mit ihm zu laufen, Sigrid schaute interessiert und signalisierte, daß sie wohl mitlaufen würde und, ehe ich es mich versah, wackelte ich wie ferngesteuert die 100 m nach Hause und fand mich in Laufklamotten vor dem Rio wieder. Wir liefen die obligatorischen "drei komma sechs" in 25:11, alle waren glücklich und uns kam in den Sinn, eine "Rio-Laufgruppe" ins Leben zu rufen :-)

Mal schauen, wen ich noch so mit dem Laufvirus infizieren kann *schmunzel*...man sagt ja, es gibt so etwas wie eine Gruppendynamik. Warten wir´s mal ab!

Tja, nun kam ich gestern gar nicht mehr dazu, einen Beitrag zu verfassen - schliesslich gibt es ja im Leben eines internett auch noch etwas neben dem Hobby Laufen. Wie auch immer: gestern drehte ich meine obligatorische Wallrunde und wunderte mich ob der Zeit, in der ich sie absolvierte: sagenhafte 21 Minuten, obwohl ich im Bereich der Herzfrequenz nicht höher lag als sonst auch (zwischen HR 145 und 160 in etwa). Da geht noch mehr!

Heute mittag traf ich mich dann mit Walter und wir wollten einfach mal loslaufen. Da Walter seit einigen Jahren läuft waren wir eigentlich ein ungleiches Gespann schon alleine wegen der Grundgeschwindigkeit. Trotzdem klappte es gut, wir unterhielten uns über Gott und die Welt und ich passte mich, vermutlich unbewusst, seinem Lauftempo an.

Konsequenz: 10,8 km in 59:59:7 - für meine Verhältnisse ein Erfolg, zumal meine Herzfrequenz im Durchschnitt bei HR 152 und in der Spitze bei 166 lag, das Knie mitspielte und ich mich einfach rundherum wohlfühlte.

So kanns weiter gehen!